HERRINGER BLICKFÄNGE - "Förderturm"

Die Aktion „Blickfänge“ hat mit dem SPD-Ortsverein Herringen und dem Förderverein West.Kunst zwei weitere Sponsoren für gleich zwei „Herringer Blickfänge“ gefunden. Initiatorin ist die Kunstförderin und West.Kunst-Mitwirkende Benigna Grüneberg, durch deren Engagement bereits eine ganze Reihe von Blickfängen realisiert werden konnten. Besonderheit dieser Blickfänge ist es, dass beide Bilder auf den gegenüberliegenden Seiten ein und desselben Kastens realisiert werden. Dieser steht, mit Blick auf den Förderturm von Schacht Franz als ausgewähltes Motiv geradezu prädestiniert, in der Schachtstrasse am westlichen Geländerand der gerade erst neu eingeweihten Südfläche des Lippeparks.


Dort wo heute mit dem Lippepark ein attraktiver Landschaftspark entsteht, wurde auf dem zum Verbundbergwerk Ost gehörenden Schacht Franz seit 1923 Steinkohle abgebaut. Wahrzeichen des Schachtes Franz war der markante, alles überragende Förderturm, der mit der Sprengung im Jahr 2003 sein endgültiges Ende fand, nachdem er über Jahrzehnte den Stadtbezirk Herringen prägte. Die für die Blickfänge ausgewählten Motive zeigen beide Fotos, die die Herringer Bürgerin und ambitionierte Amateurfotografin Heidi Brockhoff in den 1980er-Jahren von dem ehemaligen Förderturm aufgenommen hat. Das erste Foto präsentiert den Förderturm in seiner vollen Größe, das andere legt einen Fokus auf die am Kopf des Förderturms befestigten riesigen roten Seilscheiben, die die Förderung der Kohle aus der Tiefe der Erde als auch die Ab- und Auffahrt der „Zechenkumpel“ in die Grube erst möglich gemacht haben.

 

Eine enge Verbundenheit mit der Herringer Bergbauära existiert bis heute nicht nur beim  SPD-Ortsverein und dem Förderverein West.Kunst als Sponsorenpaar und der Kunstförderin Benigna Grüneberg als Initiatorin dieser Blickfänge. Auch Frau Brockhoff´s Leben ist eng mit der Herringer Bergbaugeschichte verwoben. Aufgewachsen in Herringen hat schon ihr Vater auf Schacht Franz gearbeitet. Seit Beginn der 1990er-Jahre wohnt sie bis heute selbst in der Schachtstraße, vis-à-vis des ehemaligen Bergwerkes. Von dort aus hatte sie mehr als 10 Jahre lang genau den Blick auf den Förderturm von Schacht Frantz, den sie auf den beiden Fotos festgehalten hat. Und auch nach dem Ende von Schacht Franz hat sie der Bergbau nicht losgelassen. 2010, dem Jahr der Stilllegung von Heinrich Robert, des letzten Bergwerkes im Hammer Stadtgebiet, konnte sie dank einer Sondergenehmigung zahlreiche, Fotos aufnehmen, die die Architektur und die Arbeit auf dem Bergwerk von einer Seite zeigen, die man sonst nicht sieht oder nur bei genauem Hinsehen beachtet. Zu sehen sind die Fotos in einem von ihr selbst herausgegebenen Buch unter dem Titel „Letzte Impressionen Heinrich Robert“.